Wayne Shorter, Footprints, Speak no Evil, The Language of the Unknown und Rare Breed Barrel Proof
Es wird mal wieder Jazzig, diesmal geht’s um Wayne Shorter. Wir lasen ‚Footprints‘ von Michelle Mercer, hörten ‚Speak no Evil‘, sahen ‚The Language of the Unknown‘ und verkosteten zu guter Letzt den Wild Turkey Rare Breed Barrel Proof.
In der UKW-Sendung gespielte Titel:
- Miles Davis – Nefertiti
- Wayne Shorter – Witchhunt
- Wayne Shorter – Speak No Evil
Gelesen
Michelle Mercer – Footprints
Michelle Mercer ist Journalistin und Autorin. Sie hat für die New York Times, das Wall Street Journal, die Village Voice und den Down Beat geschrieben und trägt regelmäßig Beiträge zu ‚All Things Considered‘ des NPR bei. Sie ist u.a. Autorin von ‚Footprints: The Life and Work of Wayne Shorter‘ und ‚Will You Take Me as I Am: Joni Mitchell’s Blue Period‘.
Der Saxophonist und Komponist Wayne Shorter hat nicht nur seine Spuren im musikalischen Terrain hinterlassen, sondern auch ein Werk geschaffen, das ein Denkmal für künstlerische Vorstellungskraft darstellt. Während Shorters außergewöhnlicher fünfzigjähriger Karriere haben seine Kompositionen dazu beigetragen, die Musik jeder einzelnen Epoche in der Geschichte des Jazz zu beeinflussen.
Dieses Buch besteht aus musikalischen Analysen der Autorin Mercer, bereichert durch Shorters Erinnerungen und durch mehr als fünfundsiebzig Originalinterviews mit Freund:innen und Mitarbeiter:innen. Es beschreibt die Musikgeschichte von Bebop bis Pop. Und erzählt die Geschichte über den Kampf eines Musikers, der zeitlebens an der vollständigen Verwirklichung seines Könnens und seiner selbst bemüht ist.
Gehört
Wayne Shorter – Speak no Evil
Wayne Shorter wurde 1933 geboren, er ist Jazzsaxophonist und Komponist.
Shorter wurde in den späten 50er Jahren Mitglied und schließlich auch Hauptkomponist von Art Blakeys Jazz Messengers. In den 60er Jahren schloss er sich Miles Davis‘ Second Great Quintet an und war Mitbegründer der Jazz-Fusion-Band Weather Report. Er hat ca. 20 Alben als Bandleader aufgenommen.
Viele von Shorters Kompositionen sind zu Jazzstandards geworden und sie genießen weltweite Anerkennung. Er hat verschiedene Auszeichnungen erhalten. Shorter hat 11 Grammy Awards gewonnen. Er war in 10 aufeinanderfolgenden Jahren Saxophonist des Jahres im Down Beat. Die New York Times beschrieb Shorter im Jahr 2008 als ‚wahrscheinlich den größten lebenden Komponisten des Jazz und den größten lebenden Improvisator‘. 2017 wurde er mit dem Polar Music Prize ausgezeichnet.
‚Speak No Evil‘ ist das sechste Album von Wayne Shorter. Es wurde im Juni 1966 veröffentlicht. Die Musik kombiniert Elemente von Hard Bop und Modal Jazz. Das Cover zeigt Wayne Shorters erste Frau, Teruko (Irene) Nakagami, die er 1961 kennenlernte.
‚Speak No Evil‘ ist eines von mehreren Alben, die Shorter 1964 für Blue Note aufgenommen hat. Gleichzeitig war er auch in Miles Davis‘ Band, das wird ein Grund dafür sein, dass diesem Album zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine besonders große Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Mittlerweile wird das Album allgemein als eines der besten von Shorter angesehen. Und ferner ist es auch ein Highlight des Blue-Note-Katalogs.
Murray Horwitz erklärte 2001: „Speak No Evil ist eine Art Zusammenfassung von Wayne Shorters kompositorischem Können. Es ist konsequent und extrem weitreichend. Es ist fast ein Manifest seiner Ideen. Diese Ideen waren vor 40 Jahren neu.“
Heute ist dieses Album immer noch frisch. Der Autor Ian Carr schrieb, es sei ein klassisches Album in Bezug auf Komposition und Improvisation, das viele Musiker inspiriert hat.
Fast alle Musiker:innen, die Jazz spielen, bezeichnen dieses Album als eine der Grundlagen des heutigen Jazz.
Gesehen
Wayne Shorter – The Language of the Unknown (YouTube)
Der Titel dieser Dokumentation ‚The Language of the Unknown‘ sagt schon viel über das aus, was Wayne Shorter immer vorschwebte, wenn er Musik schrieb oder spielte. Seine Maxime besteht in der radikalen Originalität, seine Musik bei jedem Konzert immer wieder neu zu erfinden, nichts zu wiederholen.
Im Jahr 2000 gründete Shorter das Wayne Shorter Quartet. Diese Band bietet ihm und den anderen Musikern die Freiheit, die Musik immer wieder neu zu erfinden und zu formen, wobei er die anderen Musiker der Band, namentlich Brian Blade, John Patitucci und Danilo Pérez weniger als Begleiter, sondern als gleichberechtigte Partner des Ganzen versteht. Die Methode, die die Band hier umsetzt nennt sich Zero Gravity. Diese bildet den Ausgangspunkt für die Erkundungsreisen in das musikalische Neuland. ‚The Language of the Unknown‘ konfrontiert den großen Saxophonisten und seine Band mit einer Konzertaufnahme, die am 3. November 2012 im Pariser Salle Pleyel entstand und beobachtet die Wirkung dieses Konzerts auf die Band.
Verkostet
Wild Turkey – Rare Breed Barrel Proof
Die Wild-Turkey-Destillery befindet sich in Lawrenceburg, Kentucky, wo auch alle Whiskeys dieser Brennerei produziert, gelagert und abgefüllt werden.
1869 wurde die Ripy Distillery auf dem heute als ‘Wild Turkey Hill’ bekannten Hügel in Lawrenceburg gegründet. 1940 brachte Thomas McCarthy, einer der Manager der eben dieser Brennerei, Whiskey zur Jagd auf Truthähne mit. Der Whisky schmeckte den anderen Teilnehmern an dieser Jagd so gut, dass sie ihn im darauffolgenden Jahr baten, doch bitte wieder etwas von diesem ‘Wild Turkey’ Whiskey zur Truthahnjagd mitzubringen; daraufhin wurde im Jahr 1941 der umgangssprachliche Name schließlich auch zum Markennamen.
1980 wurde Wild Turkey von Pernod Ricard übernommen. Seit 2009 gehört Wild Turkey zu Davide Campari-Milano.
Der Rare Breed Barrel Proof wird mit 58.4% abgefüllt. Er wird aus 6, 8 und 12-jährigen Fässern zusammengestellt. Die Lagerung erfolgt wie immer bei Wild Turkey in besonders stark ausgebrannten Eichenfässern. 58.4% sind im Bourbonland 116.8 proof, es handelt sich um Fassstärke. Dieser Kentucky Straight Bourbon ist weder gefärbt noch kühlgefiltert.