Feuilletöne – Sendung 279 – Whisk(e)y Special und Glencadam 21

Wir haben uns auf die Spuren des Whiskys gemacht. Wir sind dem Ganzen sozusagen auf den Grund gegangen. Wir verkosten diesmal also nicht nur Whisky, wir reden auch einfach über eben jenen. Verkostet haben wir natürlich trotzdem was, nämlich den Glencadam 21.

Whisk(e)y

Whisky wurde erstmals 1736 erwähnt und leitet sich sowohl vom schottisch-gälischen ‚uisge beatha‘ als auch vom Irischen Gälisch ‚uisce beatha‘ ab und bedeutet so viel wie ‚Wasser des Lebens‘. Was also wiederum vom lateinischen aqua vitae abgeleitet werden kann. Die englisch sprechenden Menschen anglisierten das gälische Wort zu dem heute noch immer gebräuchlichen Wort ‚Whisky‘. Aber wo kommt er denn nun her, der Whisk(e)y? Und warum schreibt man ihn mit und ohne ‚e‘? Und was unterscheidet einen Single Malt von einem Single Pot Still? Was ist das Besondere am Bourbon? Was ist überhaupt Bourbon? Ist das überhaupt noch ein Whisky? Was unterschiedet einen Single Blend von einem Blend? Und was zur Hölle ist ein Blended Malt? Und wer hat überhaupt Recht? Alle? Keiner?

Nun, die Frage wer Recht hat, die werden wir nicht abschließend klären können. Und wer den Whisk(e)y erfunden hat, und vor allem wo? Tja, auch da werden wir keine abschließenden Antworten finden können. Aber alles andere können wir aufklären. Wir versuchen es zumindest. Es wurde zunächst illegal gebrannt, was das Zeug hält und viele der heutigen Brennereien sind eben in dieser Zeit entstanden. Einige berufen sich sogar auf diese Zeit, und wollen uns weiß machen, dass sie gegründet wurden bevor sie überhaupt gegründet wurden. Glaubt ihr nicht? Na dann hört mal rein.

Das tolle am Whisk(e)y ist, dass es so unfassbar viele Aromen gibt, die man da erriechen, erschmecken und entdecken kann. Das kommt zum einen vom New Make – dem Rohbrand – und zum anderen natürlich von der Fasslagerung. Die Art des Fasses/der Fässer spielt hier eine entscheidende Rolle. Und ob es sich um ein Finish oder um ein Vatting handelt. Und….und….und.

Hier einmal ein paar unterschiedliche Arten von Whisky:

• Grain in Europa = Whisky aus Weizen und Hafer
• Grain in Kanada = Whisky aus Weizen, Hafer und/oder Roggen
• Grain in den USA = Whisky aus Weizen, Hafer, Roggen und/oder Mais
• Rye = Whisky, der mindestens aus 51 Prozent Roggen besteht
• Bourbon = Whisky, der mindestens aus 51 Prozent Mais besteht
• Corn = Whisky, der mindestens aus 80 Prozent Mais besteht
• Malt = Whisky, der ausschließlich aus gemälzter Gerste hergestellt wurde.

In Schottland sieht das Ganze dann im Groben so aus:

• Single Malt = Whisky, der ausschließlich aus gemälzter Gerste besteht und ausschließlich in einer Brennerei hergestellt wird.
• Single Grain= Whisky, der aus Weizen oder Hafer besteht und ausschließlich in einer Brennerei hergestellt wird.
• Single Blend = Whisky, der aus mindestens einem Single Malt und einem Single Grain besteht und ausschließlich in einer Brennerei hergestellt wurde.
• Blended Malt = Whisky, der aus mindestens zwei Single Malts besteht, die aus mindestens zwei unterschiedlichen Brennereien stammen.
• Blended Grain = Whisky, der aus mindestens zwei Single Grains besteht, die aus mindestens zwei unterschiedlichen Brennereien stammen.
• Blend = Whisky, der aus mindestens einem Single Malt und mindestens einem Single Grain besteht, die aus mindestens zwei unterschiedlichen Brennereien stammen.

In Irland gibt es das auch alles, aber dort gibt es noch den Begriff ‚Single Pot Still‘. Warum? Tja. Höret selbst.

Verkostet

Glencadam 21

Die Brennerei wurde 1825 gegründet. Als Glencadam 1954 dann den Besitzer wechselte, wurde dieser Single Malt hauptsächlich für Blends der Marke ‘Ballantine’s’ verwendet. Sie gehören mittlerweile zu Angus Dundee zu denen auch Tomintoul gehören. Nachdem in den vergangenen Jahren ausschließlich der 15-jährige Single Malt unter eigenem Namen abgefüllt und Teile an unabhängige Abfüller verkauft wurden, wird seit 2009 unter dem Namen Glencadam eine komplett neue Core Range vermarktet. Sie beinhaltet auch diesen 21-jährigen Single Malt.


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