Feuilletöne – Sendung 266 – Helene Hegemann, Interpol und alfredissimo!

Diesmal geht es bei Gelesen um ‚Bungalow‘ von Helene Hegemann, bei Gehört um ‚Marauder‘ von Interpol und bei Gesehen um die Kochsendung ‚alfredissimo!‘

Gelesen 

Helene Hegemann – Bungalow (Hanser Verlag)

Helene Hegemann wurde 1992 in Freiburg im Breisgau geboren und ist Autorin, Regisseurin und Schauspielerin. Sie zog sie mit 13 Jahren nach Berlin. In diesem Alter begann sie auch mit dem Schreiben und erlangte erste Aufmerksamkeit mit ihrem Weblog. 2007 wurde ihr Theaterstück ‚Ariel 15‘ in Berlin im Ballhaus Ost unter der Leitung von Sebastian Mauksch uraufgeführt. Es wurde 2008 vom Deutschlandradio als Hörspiel umgesetzt. Im selben Jahr subventionierte die Bundeskulturstiftung die Realisierung eines Drehbuchs, das Helene Hegemann im Alter von vierzehn Jahren geschrieben hat. Der daraus entstandene Film, ‚Torpedo‘, bei dem sie auch Regie führte, wurde 2008 bei den Hofer Filmtagen uraufgeführt, lief im Sommer 2009 in den deutschen Kinos und wurde mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet. Sie wurde von der Literaturkritik für ihren Debütroman ‚Axolotl Roadkill‘ zunächst gelobt, bis Vorwürfe laut wurden, Hegemann habe bei dem Berliner Blogger und Autor Airen abgeschrieben. Einige Formulierungen und Passagen erwiesen sich als kopiert, was eine ausführliche Kontroverse über Theorie, Praxis und Definition des Plagiats im Gegensatz zu „Intertextualität“ auslöste. Dennoch wurde das Buch für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Der Roman ist mittlerweile in zahlreiche Sprachen übersetzt worden und wurde 2015 mit Helene Hegemann als Regisseurin und Drehbuchautorin unter dem Titel ‚Axolotl Overkill‘ verfilmt. Im Jahr 2013 erschien ihr zweiter Roman ‚Jage zwei Tiger‘. 2018 gelangte sie mit ihrem dritten Roman ‚Bungalow‘ auf die Longlist des Deutschen Buchpreises. 

Dieser Roman handelt von Charlie, die vom Balkon ihrer Mietskaserne die benachbarten Bungalows und deren Bewohner beobachtet. Sie erkennt, dass es mehrere soziale Klassen gibt, und dass sie selbst zur untersten gehört. Dann, kurz nach ihrem zwölften Geburtstag, zieht ein neues Ehepaar ins Viertel. Die beiden sind Schauspieler. Sie sind unberechenbar, chaotisch, luxuriös und schlauer als alle anderen – und für Charlie ein Ausweg aus der Kargheit ihres Lebens. Es geht in diesem Roman um Spielkameraden und Lover, um Einfluss anderer und um größte Gefährdung. Außerdem handelt der Roman vom Überleben in einer zunehmend apokalyptischen Welt und vom freien Willen.

Gehört

InterpolMarauder

Interpol kommen wurden 1997 in New York gegründet. Usprünglich bestand die Band aus Paul Banks (Gesang und Gitarre), Daniel Kessler (Gitarre und Gesang), Carlos Dengler (Bass und Keyboards) und Greg Drudy (Schlagzeug und Percussion). Drudy verließ die Band bereits im Jahr 2000 und wurde durch Sam Fogarino ersetzt. Im Jahr 2010, kurz nach Fertigstellung der Aufnahmen für das vierte Album, verließ Dengler die Band. Interpol amcht das was man gemeinhin ‚Post-Punk‘ nennt. Die 80er Jahre des vergangenem Jahrhunderts standen hier massiv Pate, und wenn es Interpol in den 80ern gegeben hätte, sie wären definitiv gefeiert worden. Interpols Debütalbum ‚Into the Bright Lights‘ aus dem Jahre 2002 wurde von der Kritik gefeiert, wir besprachen es in der 236. Episode unserer Sendung. Die nachfolgende Alben brachten ihnen zwar mehr Kritrik aber auch größeren kommerziellen Erfolg ein. 2017 startete die Band die ’15th Anniversary-Tour‘ des Albums ‚Into the Bright Lights‘, in der am jeweiligen Auftritt das ganze Album gespielt wurde. 

Und nun also das Marauder, das sechste Album der Band. Die Aufnahmen für dieses Album begannen im Oktober 2016. Im Januar 2017 gab die Band offiziell bekannt, dass ihr sechstes Studioalbum 2018 veröffentlicht werden würde. Für die ’15th Anniversary-Tour‘ des Albums ‚Into the Bright Lights‘ legten sie eine Produktionspause ein. Die Tour ging schließlich von August bis Oktober des Jahres 2017. Und keine Angst, Interpol bleibt auch auf diesem Album Interpol, allerdings vermisst man beim Hören des Albums nicht mehr Carlos Dengler, wie das an einigen Stellen des letzten Albums durchaus noch der Fall war. Alles hört sich insgesamt erwachsener an als auf den Alben davor. Und man hat mehr Mut zur Dissonanz. Sitzt, passt, wackelt und hat Luft? Hört selbst. 

Gesehen

alfredissimo! – (YouTube)

alfredissimo! war eine von Alfred Biolek moderierte Kochsendung, die zwischen 1994 und 2007 vom WDR in Köln produziert wurde. In jeder Sendung kochte Alfred Biolek zusammen mit Prominenten. Sowohl Alfred Biolek als auch die jeweiligen Gäste kochten je ein Rezept, was dann am Ende der Sendung probiert wurde. Die erste Sendung wurde am 27. Dezember 1994 ausgestrahlt, die letzte am 7. April 2007. Wir haben uns eine Folge aus dem Jahr 2007 angeschaut in der Anke Engelke zum zweiten mal zu Gast war. 


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