Die Jahre 1985 bis 1989: Sade, Crowded House, R.E.M., Talk Talk, The Sugarcubes und Jura Seven Wood
In unserem letzten Teil über die 80er, wenden wir uns der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts zu. Wir hörten ‚Promise‘ von Sade, das Album ‚Crowded House‘ von der gleichnamigen Band, ‚Document (R.E.M. No. 5)‘ von R.E.M., ‚Spirit of Eden‘ von Talk Talk und ‚Here Today, Tomorrow next Week!‘ von The Sugarcubes. Zu guter letzt verkosteten wir den ‚Seven Wood‘ von Jura.
In der UKW-Sendung gespielte Titel:
Sade – The Sweetest Taboo
Crowded House – Don’t dream it’s over
R.E.M. – Strange
Talk Talk – Desire
The Sugarcubes – Pump
Alben der Jahre 86 – 89
Sade – Promise
Helen Folasade Adu ist eine englische Sängerin, Songwriterin und Schauspielerin. Und sie ist natürlich auch Leadsängerin ihrer gleichnamigen Band. Sie ist eine der erfolgreichsten britischen Künstlerinnen und hat großen Einfluss auf die aktuelle Pop-Musik. Seit 2002 ist sie ‚Officer of the Order of the British Empire‘, und seit 2017 ‚Commander of the Order of the British Empire‘.
Sade wurde in Nigeria geboren, wuchs aber in Essex auf und war Modedesignerin und Model, bevor sie Anfang der 80er anfing Musik zu machen. Sie gründete die Band Sade bekam 1983 einen Plattenvertrag. Ein Jahr später veröffentlichte die Band das Album ‚Diamond Life‘, das zum meistverkauften Debütalbum einer britischen Sängerin wurde. 1985 waren Sade Teil des Live Aid-Konzerts im Wembley-Stadion.
Promise ist das zweite Studioalbum der Band. Es wurde 1985 veröffentlicht. Die Aufnahmen für das Album begannen im Februar 1985 und dauerten bis August an. Die Band produzierte das Album gemeinsam mit demselben Produzententeam, mit Robin Millar, Mike Pela und Ben Rogan, die auch schon das Debütalbum ‚Diamond Life‘ produziert hatten. Der Titel des Albums stammt aus einem Brief von Sades Vater, der sich in einem Brief an seine Tochter auf die ‚Promise of Hope‘ bezieht. Er war an Krebs erkrankt und berief sich auf eben dieses ‚Promise of Hope‘.
Bei der Veröffentlichung wurde Promise von Musikkritiker:Innen gelobt. Das Album war kommerziell erfolgreich und erreichte Platz 1 der UK Album Charts und auch Platz 1 der US Billboard Charts. Es wurde das erste Album der Band, was in den USA und UK Platz eins belegte. Es erreichte außerdem die Nummer eins in Finnland, den Niederlanden und der Schweiz. Außerdem die Top 5 in zahlreichen weiteren Ländern, darunter Kanada, Deutschland und Neuseeland. Die Single ‚The Sweetest Taboo‘ wurde ebenfalls ein weltweiter Erfolg.
Crowded House – Crowded House
Crowded House ist eine Band, die 1985 in Melbourne gegründet wurde. Gründungsmitglieder waren der Neuseeländer Neil Finn (Sänger, Gitarrist, Haupt-Songwriter) sowie die Australier Paul Hester (Schlagzeug) und Nick Seymour (Bass). Neil Finn und Nick Seymour sind die einzigen Mitglieder der Gruppe, die immer dabei waren und sind.
Crowded House hatten in Australien und Neuseeland immer schon kommerziellen Erfolg und auch die Kritiker:Innen waren angetan. International erreichte das Debütalbum immerhin die Nummer zwölf der US-Album-Charts und ‚Don’t Dream It’s Over‘ und ‚Something So Strong‘ waren Single-Hits. Weitere internationale Erfolge wurden die Albuen ‚Woodface‘ und ‚Together Alone‘. Hits wie ‚Fall at Your Feet‘, ‚Weather with You‘ sprechen da für sich. Neil und Tim Finn wurden jeweils mit dem OBE für ihre Beiträge zur Musik Neuseelands ausgezeichnet .
1996 löste sich die Band zunächst einmal auf. Die Band gab mehrere Abschiedskonzerte, darunter die ‚Farewell to the World‘-Konzerte in Melbourne und Sydney. 2005 beging Hester im Alter von 46 Selbstmord. 2006 formierte sich die Gruppe neu und veröffentlichte zwei weitere Alben von denen jedes die Nummer eins in Australischen Album-Charts erreichte.
Bis 2010 haben Crowded House 10 Millionen Alben verkauft. 2016 wurde die Band in die ARIA Hall of Fame aufgenommen.
Nach mehreren Jahren der Inaktivität wurde angekündigt, dass Crowded House 2020 in Großbritannien touren wird. Die neue Besetzung besteht aus Neil Finn, Nick Seymour, Mitchell Froom und Neil Finns Söhnen Liam und Elroy. Aufgrund der COVID-19-Pandemie mussten die geplanten 2020-Konzerte der Band auf 2021 verschoben werden.
Das Album ‚Crowded House‘ erschien 1986. Die Drumspuren des Albums wurden von Larry Hirsh in den ‚Capitol Recording Studios in Los Angeles aufgenommen. Die restlichen Aufnahmen für das Album fanden in den Sunset Sound Studios statt, wo die Band mit Tchad Blake zusammenarbeitete, der auch an den nächsten beiden Crowded House-Alben mitwirkte. Das Album wurde von Michael Frondelli abgemischt.
Die ursprüngliche Veröffentlichung des Albums in Neuseeland und Australien enthielt zehn Titel. Für den internationalen Markt wurde die Reihenfolge der Titel neu geordnet und der Song ‚Can’t Carry On‘ gestrichen. Später wurde die ursprüngliche australisch-neuseeländische Trackliste verwendet.
R.E.M. – Document (R.E.M. No. 5)
R.E.M. war eine amerikanische Rockband aus Athens in Georgia, die 1980 von dem Schlagzeuger Bill Berry, dem Gitarristen Peter Buck, dem Bassisten Mike Mills und dem Sänger Michael Stipe gegründet wurde. Diese waren Studenten an der University of Georgia. REM waren einer der ersten Indie-Bands. Andere Bands wie Nirvana oder Pavement nannten R.E.M. als Pionier dieses Genres. Nachdem Berry die Band 1997 verlassen hatte, setzte die Band ihre Karriere in den 00er Jahren fort. Die Band löste sich 2011 auf, nachdem sie weltweit mehr als 90 Millionen Alben verkauft und sich zu einem der meistverkauften Musikkünstler der Welt entwickelt hatten.
Das kommerziell erfolgreichsten Alben von R.E.M. sind ‚Out of Time‘ (1991) und ‚Automatic for the People‘ (1992). ‚Out of Time‘ erhielt sieben Nominierungen bei den 34. Grammy Awards und die Single ‚Losing My Religion‘ war der erfolreichste Song von R.E.M.
2007 wurde die Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Noch immer machen ehemalige Mitglieder verschiedene musikalische Projekte miteinander.
Document war das erste Album von R.E.M., das sowohl von der Band als auch von Scott Litt co-produziert wurde. Dies war eine Zusammenarbeit, die auch auf den folgenden Alben fortgesetzt wurde. Die Art der Produktion des Albums und die starken Rock-Riffs trugen dazu bei die Band in den Mainstream zu bringen. Dieses Album war R.E.M.s erstes Platin-Album.
Es ist ein recht politisches Album. Der Song ‚Strange‘ wurde von der Band Wire gecovert, der auf dessen Debütalbum ‚Pink Flag‘ zu finden ist. Die Version dieses Songs von R.E.M. hat leicht veränderte Textzeilen und ein wesentlich schnelleres Tempo.
R.E.M. erweiterte ihre Instrumentierung auf diesem Album etwas und fügten z.B. ein Hackbrett und ein Saxophon hinzu. Außerdem ist hier auch das erste mal die für R.E.M. so wichtige Mandoline zu hören, die auf ihren nachfolgenden Alben eine herausragende Rolle spielte. Darüber hinaus begannen die Musiker der Band Instrumente sowohl im Konzert als auch im Studio auszutauschen, um neue Klänge zu erzeugen und Stagnation zu vermeiden.
Talk Talk – Spirit of Eden
Talk Talk wurde 1981 gegründet und bestand aus Mark Hollis (Gesang, Gitarre, Klavier), Lee Harris (Schlagzeug) und Paul Webb (Bass). Mit den Singles ‘Talk Talk’ aus dem Jahre 1982, ‘It’s My Life’, ‘Dum Dum Girl’, ‘Renée’ und ‘Such a Shame’ aus dem Jahr 1984 erzielte die Gruppe bereits mit den ersten beiden Alben Chart-Erfolge. Mit den Singles ‘Life’s What You Make’ und ‘Living in Another World’ haben sie in Europa und UK weitere Erfolge erzielt.
‚Spirit of Eden‘ ist das vierte Studioalbum der Band, das 1988 veröffentlicht wurde. Die Songs wurden von Sänger Mark Hollis und Produzent Tim Friese-Greene geschrieben. Das Album wurde aus einem langwierigen Aufnahmeprozess in den Londoner Wessex Studios zwischen 1987 und 1988 zusammengestellt. Oft arbeitete die Band in der Dunkelheit und nahm viele Stunden improvisierter Performances auf, die sich auf Elemente von Jazz, Ambient, Blues, klassischer Musik und Dub stützten. Diese Aufnahmen wurden dann stark bearbeitet und zu einem Album in größtenteils digitalem Format umgestaltet.
‚Spirit of Eden‘ war eine radikale Abkehr von den früheren und zugänglicheren Alben von Talk Talk. Verglichen mit dem Erfolg von ‚The Colour of Spring‘ aus dem Jahr 1986 war dies quasi kommerzieller Selbstmord. Kritiker beschreiben ‚Spirit of Eden‘ als einen frühen Vorläufer des Post-Rock-Genres.
The Sugarcubes – Here Today, Tomorrow next Week!
The Sugarcubes (Isländisch: Sykurmolarnir) waren eine isländische Alternative-Rock-Band aus Reykjavík, die 1986 gegründet und 1992 aufgelöst wurde. Die meiste Zeit ihrer Karriere bestand die Band aus Björk (Gesang, Keyboards), Einar Örn Benediktsson (Gesang, Trompete), Þór Eldon (Gitarre), Bragi Ólafsson (Bass), Margrét ‚Magga‘ Örnólfsdóttir (Keyboards) und Sigtryggur Baldursson (Schlagzeug). Björk wurde später eine international erfolgreiche Musikerin und die erfolgreichste isländische Musiker:In aller Zeiten.
Die Band war bei Kriker:Innen sehr beliebt. Ihr Debüt-Studioalbum ‚Life’s Too Good‘ aus dem Jahr 1988 wurde unerwartet zu einem internationalen Erfolg. Es gilt als das erste isländische Album mit weltweiter Wirkung und wird als Einfluss auf alle nachfolgenden isländischen Popmusik:Innen gesehen. Es brachte den einzigen Hit der Band ‚Birthday‘ hervor. Das Album ‚Here Today, Tomorrow Next Week!‘ wurde 1989 veröffentlicht. Das dritte und letzte Album ‚Stick Around for Joy‘, wurde 1992 veröffentlicht. Die Sugarcubes gelten als die größte Rockband Islands.
‚Here Today, Tomorrow next Week!‘ ist das zweite Studioalbum der Band, das 1989 veröffentlicht wurde. Eine Version des auf Isländisch gesungenen Albums mit dem Titel ‚Illur Arfur!‘ wurde ebenfalls mit der gleichen Trackliste unter dem Namen Sykurmolarnir (Sugarcubes auf Isländisch) veröffentlicht. Das Album erreichte Platz 70 in der Billboard 200 und Platz 15 in der UK Album Charts.
Das Album umfasste drei Singles: ‚Regina‘, ‚Tidal Wave‘ und ‚Planet‘. Für alle drei Singles wurde auch ein Musikvideo produziert.
Der Name des Albums leitet sich von dem berühmten Kinderbuch ‚The Wind in the Willows‘ ab.
Verkostet
Jura – Seven Wood
Die Jura-Brennerei ist überraschenderweise auf der Insel Jura zu finden, die Teil der Inneren Hebriden vor der Westküste Schottlands ist.
Die Insel Jura ist 11 km breit und 48 km lang und hat nur eine Straße, eine Kneipe und eine Brennerei. Es gibt sieben Ländereien. Auf der Insel leben weniger als 200 Menschen aber rund 5000 Rothirsche. Die Bewohner des Jura sind als Diurachs bekannt, was ihr gälischer Name ist. Sie liegt nördlich von Islay.
„Extrem unerreichbar“, so beschrieb George Orwell 1946 die Insel Jura. Er vollendete auf dieser Insel 1948 seinen Roman ‚1984‘: Die Insel ist bis heute schwer zu erreichen.
Die Brennerei wurde 1810 vom Laird of Jura, Archibald Campbell, gegründet. Die Brennerei verfiel, wurde jedoch 1884 restauriert. Um 1900 wurde sie wieder stillgelegt und demontiert. In den 50er Jahren ließen zwei lokale Immobilienbesitzer, Robin Fletcher und Tony Riley-Smith, die die lokale Wirtschaft wiederbeleben wollten, die Brennerei umbauen und erweitern. Die Arbeiten wurden 1963 abgeschlossen und umfassten die Installation größerer Stills. Die Brennerei gehört ‚Whyte and Mackay‘ aus Glasgow, die wiederum den in den Philippinen ansässigen Emperador Inc. gehören.
Wir haben den Seven Wood verkostet. Er wird mit 43% abgefüllt und ist traditionell wie bei Jura üblich gefärbt und kühlgefiltert.