Die Besten des Jahres 2019
Es ist mal wieder so weit. Wir küren die Besten Alben und Bücher des Jahres! Seid gespannt! Und das dürfte gerade bei Frau Eichler diesmal sehr spannend werden, denn sie war ja sehr lange nicht mehr da. Und ja, Frau Eichler ist endlich wieder da! \o/
Die Bücher des Jahres!
HörerInnen
1. Laura Meyer – Destined – Wetterleuchten (53%)
2. Emilia Smechowski – Rückkehr nach Polen (10%)
3. Sarah Kuttner – Kurt (8%)
4. Berni Mayer – Ein gemachter Mann (6%)
4. Gabriele Tergit – Die Effingers (6%)
5. Ece Temelkuran – Wenn Dein Land nicht mehr Dein land ist oder sieben Wege in die Diktatur (4%)
Frau Eichler
1. Yrsa Daley-Ward – Alles was passiert ist (Aufbau-Verlag)
‘Alles, was passiert ist’ ist die Geschichte von Yrsa Daley-Ward. Sie erzählt eben alles, was ihr passiert ist. Auch die schrecklichen Dinge. Sie erzählt von ihrer Kindheit im Nordwesten Englands, von ihrer mit dem Leben hadernden Mutter Marcia, von deren Freund Linford, mit dem man mal Spaß, aber noch öfter Ärger hat, und von ihrem kleinen Bruder Roo, der sich in den Sternen am Himmel die ganze Welt ausmalt. Sie erzählt vom Aufwachsen und davon, wie es ist, die eigene Sexualität zu entdecken, von dunklen Stunden voller bunter Pillen und Pülverchen und von Begegnungen mit den falschen Leuten.
2. Ece Temelkuran – Wenn Dein Land nicht mehr Dein Land ist oder sieben Wege in die Diktatur (Hoffmann und Campe Verlag)
Das Buch “Wenn Dein Land nicht mehr Dein Land ist” wurde von Michaela Grabinger aus dem Englischen übersetzt. Egal ob Erdoğans Türkei, der Brexit oder Wahlen in den Mitgliedsstaaten der EU, die Rechtspopulisten erfreuen sich neuer Rekordwerte. Der Populismus ist zur globalen Krankheit geworden. Ece Temelkuran fahndet in diesem Buch nach den Ursachen und macht sieben wiederkehrende Schritte aus, zu denen Möchtegern-Diktatoren in aller Welt greifen, um an die Macht zu gelangen. Dieses Buch möchte uns nachdrücklich den Blick schärfen, auf dass wir antidemokratische Tendenzen beizeiten und vor allem rechtzeitig erkennen. Das Buch ist aber auch eine Aufforderung, ins Gespräch zu kommen über das, was notwendig ist, wenn wir weiterhin friedlich zusammenleben wollen. Wir haben das Buch gelesen und sprechen in dieser Episode darüber.
3. Berni Mayer – Ein gemachter Mann (Dumont)
Es geht in diesem Roman um Robert Bley. Die Schule ist vorbei, endlich kann Robert weg von zu Hause, weg von der Gärtnerei des Vaters, und das tun, was er schon immer tun wollte. Was auch immer das sein soll. Auf jeden Fall in die Stadt ziehen und studieren, eine eigene Wohnung finden, neue Freunde, eine neue Band – und vor allem: die richtige Freundin, am besten eine Psychologin. Mit Antonia erlebt er seine eigene sexuelle Revolution.
4. Emilia Smechowski – Rückkehr nach Polen (Hanser Literaturverlage)
Polen ist das Land, das sie als Kind verließ und in das sie nun zurückkehrt, um dort zu leben, als Bürgerin dieses Landes. Emilia Smechowski porträtiert in diesem Buch ein zerrissenes Polen. Der Riss geht mitten durch die Familien: Er ist präsent, wenn beim Sonntagsessen über Politik gestritten oder geschwiegen wird.
5. Sarah Kuttner – Kurt (S. Fischer Verlag)
Lena hat mit ihrem Freund Kurt ein Haus gekauft. Es scheint, als wäre ihre größte Herausforderung, sich an die neuen Familienverhältnisse zu gewöhnen, daran, dass Brandenburg nun Zuhause sein soll. Doch als der kleine Kurt bei einem Sturz stirbt, bleiben drei Erwachsene zurück, deren Zentrum in Trauer implodiert.
Herr Martinsen
1. Gabriele Tergit – Effingers (Schöffling und Co)
Es handelt sich bei ‘Die Effingers’ um einen Familienroman – eine Chronik der Familie Effinger über vier Generationen hinweg. Außer dass sie Juden sind, unterscheidet sich ihr Leben in nichts von dem anderer gebildeter Bürger im Berlin der Jahrhundertwende. Es geht um Glück, Schmerz, Leichtsinn, Erfolg und Scheitern, wie anderswo auch. Ein typisch deutsches Bürgerschicksal in Berlin.
Als sich dann der Nationalsozialismus breitmacht, wird die Geschichte der Effingers von einer deutschen zu einer jüdischen. Wer wachsam ist, wandert aus.
Die Geschichte der Familie Effinger beginnt mit einem Brief des 17-jährigen Lehrlings Paul Effinger, und ebenso endet sie mit einem Brief: dem Abschiedsbrief des nunmehr 80-Jährigen kurz vor seiner Deportation in die Vernichtungslager.
2. Emilia Smechowski – Rückkehr nach Polen (Hanser Literaturverlage)
Polen ist das Land, das sie als Kind verließ und in das sie nun zurückkehrt, um dort zu leben, als Bürgerin dieses Landes. Emilia Smechowski porträtiert in diesem Buch ein zerrissenes Polen. Der Riss geht mitten durch die Familien: Er ist präsent, wenn beim Sonntagsessen über Politik gestritten oder geschwiegen wird.
3. Sarah Kuttner – Kurt (S. Fischer Verlag)
Lena hat mit ihrem Freund Kurt ein Haus gekauft. Es scheint, als wäre ihre größte Herausforderung, sich an die neuen Familienverhältnisse zu gewöhnen, daran, dass Brandenburg nun Zuhause sein soll. Doch als der kleine Kurt bei einem Sturz stirbt, bleiben drei Erwachsene zurück, deren Zentrum in Trauer implodiert.
4. Berni Mayer – Ein gemachter Mann (Dumont)
Es geht in diesem Roman um Robert Bley. Die Schule ist vorbei, endlich kann Robert weg von zu Hause, weg von der Gärtnerei des Vaters, und das tun, was er schon immer tun wollte. Was auch immer das sein soll. Auf jeden Fall in die Stadt ziehen und studieren, eine eigene Wohnung finden, neue Freunde, eine neue Band – und vor allem: die richtige Freundin, am besten eine Psychologin. Mit Antonia erlebt er seine eigene sexuelle Revolution.
5. Maxim Leo – Wo wir zu Hause sind (Kiepenheuer & Witsch)
Es geht in diesem Buch um die Geschichte einer jüdischen Familie, die auf der Flucht vor den Nazis in alle Winde zerstreut wurde, und deren Kinder und Enkel nach Berlin zurückfinden, in die Heimat ihrer Vorfahren Irmgard und Hans – zwei Berliner Jura-Studenten – die 1934 nach Israel auswanderten und in einem Kibbuz unweit der Golanhöhen ihre Kinder großzogen.
Die Alben des Jahres!
HörerInnen
1. Leonard Cohen – Thanks for the Dance (14%)
2. Tool – Fear Inoculum (12%)
3. Nick Cave & the Bad Seeds – Ghosteen (7%)
3. Richard Dawson – 2020 (7%)
3. Amanda Palmer – There will be no Intermission (7%)
3. Sunn O))) – Life Metal und Pyroclasts (7%)
Frau Eichler
1. The Pirate Ship Quintet – Emitter
‘Emitter’ ist das dritte Album des britischen Instrumentalensembles The Pirate Ship Quintet. Das Album hat die Band selbst aufgenommen und abgemischt, weil sie die vollständige Kontrolle über Richtung und Nuance der Platte haben wollten. Gemastert hat es in den USA der renommierte Musiker und Produzent James Plotkin, der schon mit Sunn O))) zusammengearbeitet hat.
Das Album enthält eine Reihe von Gastmusikern, darunter die
klassische Komponistin Emily Hall, die die Stimmen des Chores zu den
Songs ‘Companion’ und ‘Wreath’ arrangiert hat. Einige Gesangsparts
kommen von den SängerInnen Blythe Pepino und der Singer-Songwriterin
Emily Barker.
Auf dem Titeltrack ‘Emitter’ ist der Jazzsaxophonist Andrew Hayes zu
hören. Sandy Barta, welche Cellistin des London Symphony Orchestra und
des BBC National Orchestra of Wales ist, spielt auch in einigen Songs
dieses Albums.
2. Amanda Palmer – There will be no Intermission
Dieses Album vereint Songs, die in den letzten sechs Jahren für Patreon geschrieben wurden, aber auch neue Songs und spiegelt die Zeiten wider, in denen wir leben. Es ist ein offenes und ehrliches Album, auf dem sich Palmer gegen alles was in der Welt vorgeht und gegen alles was in dieser Welt lebt stellt. Produziert wurde es von John Congleton. Die 10 Tracks des Albums werden außerdem mit kurzen Instrumentals von Jherek Bischoff angereichert. ‘There will be no Intermission’ ist ein Album, das mal wieder in Gänze gehört werden muss. Amanda Palmer ist eine Künstlerin, die sich dafür engagiert, das zu tun zu können, was sie auf dieser Erde am liebsten tut. Und das hört man mal wieder.
3. Sunn O))) – Live Metal
‘Life Metal’ ist das achte Studioalbum Band. Das Album wurde von Steve Albini aufgenommen und abgemischt, der auch schon mit Bands wie Nirvana, Neurosis oder Godspeed You! Black Emperor zusammenarbeitete. Das komplette Album wurde komplett mit analogen Bandmaschinen aufgenommen. Der Titel ‘Life Metal’ ist ein humoristischer Titel, der den Unterschied von ihnen zum Death Metal humorvoll aufzeigen soll, und überhaupt den Unterschied zu allem anderen, was nicht in irgendeiner Form düster und finster ist. Neben Greg Anderson und Stephen O’Malley sind auf dem Album diesmal Tos Nieuwenhuizen, Tim Midyett, Hildur Guðnadóttir und Anthony Pateras als GastmusikerInnen zu hören.
4. Leonard Cohen – Thanks for the Dance
‘Thanks for the Dance’ ist ebenfalls das fünfzehnte Studioalbum eines Künstlers, in diesem Falle das des kanadischen Singer-Songwriters Leonard Cohen, das am 22. November 2019 erschien. Es ist die erste Veröffentlichung nach Cohens Tod im November 2016. Das Album gilt als Fortsetzung von ‘You Want It Darker’ aus dem Jahr 2016. Die Vocal-Tracks des Albums wurden während eben dieser Sessions aufgenommen.
Cohens Sohn Adam Cohen stellte das Album in Nähe des alten Hauses seines Vaters fertig. In Bezug auf die Tracks bemerkte Adam Cohen: “Hätten wir mehr Zeit gehabt, es wäre ein weiteres Leonard Cohen-Album zu seinen Lebzeiten geworden. Wir führten bereits Gespräche darüber, welche Instrumentierung er wollte und welche Gefühle er auf dem Album vermittlen wollte. Leider musste ich das Album nun ohne ihn fertigstellen”
5. TOOL – Fear Inoculum
Das Album besteht aus zehn Songs und ist mit einer Laufzeit von knapp 80 Minuten mal wieder eines der längeren. Die digitale Version des Albums enthält drei Intermezzi, die aus Danny Careys ursprünglichem Plan übrig blieben, das Album ursprünglich nur aus einem einzigen langen Stück bestehen zu lassen. ‘The Concept of Seven’ ist sowohl musikalisch als auch konzeptionell ein wiederkehrendes Thema auf diesem Album. Justin Chancellor und Adam Jones schrieben die Gitarrenriffs in ungewöhnlichen Taktarten, die sich auf die Nummer Sieben beziehen, während James Keenan lyrische Ideen einbrachte, die sich auf ebendiese Zahl Sieben beziehen. Das Album beschäftigt sich aber auch mit dem Konzept des ‘Älter- und Weiserwerdens’. Der Sänger erklärte, dass das Album davon handele, “zu erfassen wo wir gerade sind, zu erkennen woher wir gekommen sind und was wir durchgemacht haben”. Keenan sagte ebenfalls, dass Geduld und mehrfaches Zuhören erforderlich seien, um das Album zu verstehen. Er verglich es mit einem sich langsam entwickelnden Film.
Herr Martinsen
1. Klone – Le Grand Voyage
Klone gehen hier den Weg, den sie mit ‚Here comes the Sun‘ davor beschritten haben, konsequent weiter. Es ist das siebte Album der Band. Und diese Musik ist was ganz eigenes. Atmosphärische Postrock-Klänge, verzerrte Gitarren, unfassbar schöne Melodien und Melancholie noch und nöcher.
Und dann ist da noch Yann Ligner, der einem wahrscheinlich auch das Telefonbuch vorlesen könnte, und man würde es immer noch hören. Selbst Saxophon- und Synthie-Parts sind auf diesem Album zu finden.Es ist eine Mischung aus Marillion, Opeth und irgendwas eigenem, das es noch zu ergründen gilt. Alternative-Rock-Pop-Progressive-Postrock-Metal eben.
2. Leonard Cohen – Thanks for the Dance
‘Thanks for the Dance’ ist ebenfalls das fünfzehnte Studioalbum eines Künstlers, in diesem Falle das des kanadischen Singer-Songwriters Leonard Cohen, das am 22. November 2019 erschien. Es ist die erste Veröffentlichung nach Cohens Tod im November 2016. Das Album gilt als Fortsetzung von ‘You Want It Darker’ aus dem Jahr 2016. Die Vocal-Tracks des Albums wurden während eben dieser Sessions aufgenommen.
Cohens Sohn Adam Cohen stellte das Album in Nähe des alten Hauses seines Vaters fertig. In Bezug auf die Tracks bemerkte Adam Cohen: “Hätten wir mehr Zeit gehabt, es wäre ein weiteres Leonard Cohen-Album zu seinen Lebzeiten geworden. Wir führten bereits Gespräche darüber, welche Instrumentierung er wollte und welche Gefühle er auf dem Album vermittlen wollte. Leider musste ich das Album nun ohne ihn fertigstellen”
3. Elbow – Giants of all Sizes
‘Giants of All Sizes’ ist das achte Studioalbum der Band und wurde am 11. Oktober 2019 veröffentlicht. Das Album hat einen düstereren Ton als frühere Elbow-Alben. Die Texte von Sänger Guy Garvey nehmen auf diesem Album u.a. Bezug auf den Brexit und den Tod seines Vaters und zweier enger Freunde.
Garvey gab an, dass diese Todesfälle die Band stark beeinflussten und so dieses Album an einen “dunkleren Ort” führten. Garvey gab aber auch an, dass das Album trotz des gedämpften Tons versucht, Trost in persönlichen Beziehungen zu finden. ‘Giants of All Sizes’ ist das dritte Studioalbum der Band in Folge, das den ersten Platz in den Charts einnehmen konnte.
4. The Flaming Lips – King’s Mouth
‘King’s Mouth’ ist das fünfzehnte Studioalbum einer Band, nämlich das der The Flaming Lips. Es wurde am Record Store Day, also am 13. April 2019 als limitierte Auflage von 4.000 goldfarbenen Schallplatten veröffentlicht. Die offizielle Version wurde dann sechs Tage später veröffentlicht.
Bei ‘King’s Mouth’ handelt es sich mal wieder um ein Konzeptalbum, das als Soundtrack zu einer gleichnamigen Kunstausstellung von Sänger Wayne Coyne konzipiert wurde, diese wurde aber bereits 2017 eröffnet. Auf dem Album ist der Gitarrist von The Clash Mick Jones zu hören, der gleichzeitig Erzähler auf diesem Album ist. Das Album erzählt die Geschichte vom Leben und Tod eines Riesenkönigs, der die Menschen in seiner Stadt rettet. Jeder Track ist ein Kapitel dieser im wahrsten Sinne des Wortes fantastischen Geschichte.
5. Niels Frevert – Putzlicht
Und nun also ‘Putzlicht’, das siebte Album. Veröffentlicht wurde es wie das Album zuvor bei Grönland Records, also beim Label des Sängers Herbert Grönemeyer.
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