Theodor Storm, Kansas Smitty’s, Albert Camus und Rittenhouse 100 Proof
Diesmal geht es in den Norden, und zwar nach Husum, über die hat Theodor Storm ein Gedicht geschrieben namens ‚Die Stadt‘. Gehört haben wir ‚Things happened here‘ von Kansas Smitty’s. Wir haben ‚Amsterdam: Der Fall von Albert Camus‘ auf dem YouTube-Kanal von ARTE gesehen und den Rittenhouse 100 Proof von Heaven Hill verkostet.
In der UKW-Sendung gespielte Titel:
Genesis – Eleventh Earl of Mar
Kansas Smitty’s – Dreamline
Kansas Smitty’s – Things happend here
Kansas Smitty’s – Judgement
Kansas Smitty’s – Sambre et Meuse
Gelesen
Theodor Storm – Die Stadt
Hans Theodor Woldsen Storm lebte zwischen 1817 – 1888. Er gilt als eine der wichtigsten Figuren des deutschen Realismus.
Storm wurde in Husum an der Westküste von Schleswig geboren, damals ein formal unabhängiges Herzogtum, das vom König von Dänemark regiert wurde.
Storm ging in Husum und Lübeck zur Schule und studierte Rechtswissenschaften in Kiel und Berlin. Noch als Jurastudent in Kiel veröffentlichte er zusammen mit den Brüdern Tycho und Theodor Mommsen im Jahre 1843 einen ersten Versband.
Storm nahm an den Revolutionen von 1848 teil und sympathisierte mit den liberalen Zielen eines vereinten Deutschlands unter einer konstitutionellen Monarchie. Von 1843 bis 1852 arbeitete er als Anwalt in seiner Heimatstadt Husum. 1853 zog Storm nach Potsdam und 1856 nach Heiligenstadt in Thüringen. 1865 kehrte er nach Husum zurück, nachdem Schleswig unter preußische Herrschaft geraten war. 1880 zog Storm nach Hademarschen, wo er die letzten Jahre seines Lebens mit Schreiben verbrachte, und starb im Alter von 70 Jahren.
Thodor Storm schrieb eine Reihe von Geschichten, Gedichten und Novellen. Seine beiden bekanntesten Werke sind die Novellen ‚Immensee‘ aus dem Jahr 1849 und ‚Der Schimmelreiter‘ aus dem Jahr 1888. Weitere veröffentlichte Werke sind ein Band seiner Gedichte, erschienen im Jahr 1852, die Novelle ‚Pole Poppenspäler‘ aus dem Jahr 1874 und die Novelle ‚Aquis submersus‘ aus dem Jahr 1877.
‚Die Stadt‘ ist ein im Jahre 1852 verfasstes Gedicht, welches dem Heimatort Storms, Husum gewidmet ist.
Eine Reihe Wiederholungen sind in dem drei Strophen à fünf Verse umfassenden Gedicht zu erkennen. Zunächst umschreibt er die Stadt als trist, grau und monoton, doch zum Ende deutet er auf die schönen Kindheitserinnerungen hin, die er in dieser Stadt hatte.
Gehört
Kansas Smitty’s – Things happened here
Es handelt sich bei Kansas Smitty’s um eine siebenköpfige Band aus London, die von einem aus Montréal stammenden Menschen namens Giacomo Smith angeführt wird. Und diese drollige Jazzband hat im Norden Londons, genauer gesagt in Hackney eine eigene Bar eröffnet.
‚Things happened here‘ heißt dieses Album, auf dem der Jazz von unfassbar vielen anderen musikalischen Dingen umspannt wird. Insofern passt der der Albumtitel hier schon mal. Hier passieren tatsächlich Dinge, und zwar um den Jazz herum, der natürlich auf diesem Album auch nicht zu kurz kommt. Ein Sammelsurium an Stilrichtungen, die aber immer wieder zum Jazz zurückfinden, ihn einbinden, um ihn dann wieder zu verlassen, nur um dann doch wieder zurückzukehren.
Gesehen
Amsterdam: Der Fall von Albert Camus
Albert Camus schrieb im Jahre 1942 ‘Der Mythos des Sisyphos’ und im Jahre 1951 ‘Der Mensch in der Revolte’. Diese beiden Werke sind die beiden philosophischen Hauptwerke des Franzosen, der aber auch in seinen Romanen immer wieder seine Philosophie zum Ausdruck bringt. Im Zentrum dieser Philosophie steht das Absurde. Erkennt “Mensch” die Sinnlosigkeit der Welt, so stürzt es diesen im Verlaufe seines Strebens nach ebendiesem Sinn in tiefste existentielle Krisen. „Das Absurde kann jeden beliebigen Menschen an jeder beliebigen Straßenecke anspringen.“, sagt Camus. Das menschliche Streben nach Sinn in einer sinnleeren Welt muss notwendigerweise vergeblich sein. Da es laut Camus kein transzendentes Wesen gibt, welches zumindest Dinge angestoßen hat, kann es auch keinen Sinn geben. Somit gibt es auch keine Hoffnung und keinen Trost auf Erlösung oder ähnliches. Sinn ergeben Dinge, die gemacht wurden – nicht die, die da sind, ohne gemacht worden zu sein.
Diesmal geht es aber um etwas anderes, nämlich um Albert Camus und Amsterdam.
1954 entdeckte Albert Camus die niederländische Hauptstadt und empfand sie als klassisch und frech, aber auch düster. In Amsterdam siedelte er seinen Roman ‚Der Fall‘ an: einen Roman, der die poetische Irrfahrt eines Mannes beschreibt, der von der Schuld zerfressen wird.
Verkostet
Heaven Hill – Rittenhouse Rye 100 Proof
Heaven Hill ist eine in Familienbesitz befindliche und betriebene Brennerei, die 1935 gegründet wurde und ihren Hauptsitz in Bardstown, Kentucky, hat. Die Brennerei selber befindet sich aber in Louisville, was sich aber ebenfalls in Kentucky befindet. Es ist der siebtgrößte Alkohollieferant in den Vereinigten Staaten, hat die zweitgrößten Bourbon-Whisky-Lagerbestände der Welt und ist der größte in Familienbesitz befindliche Hersteller von Spirituosen in den USA. Und außerdem ist Heaven Hill das einzige große familiengeführte Brennereiunternehmen mit Hauptsitz in Kentucky.
Der Rittenhouse Rye 100 Proof ist 4 Jahre alt und erfüllt alle Anforderungen, um den Titel Bottled in Bond zu tragen. Als da wären: vier Jahre Lagerung unter Zollkontrolle, abgefüllt mit 50% vol. und in einer Season hergestellt. Eine Season ist hier ein halbes Jahr. Der Rittenhouse ist also kein Bourbon, sondern ein Straight Rye Whisky (ja, in diesem Fall ohne ‚e‘!). Die Mashbill besteht aus 37% Mais, 51% Roggen und 12% gemalzter Gerste.