Feuilletöne – Sendung 219 – Willem Frederik Hermans, QOTSA, Fargo – Staffel 3 und Ardbeg An Oa
In unserer 218. Folge haben wir ‚Nie mehr schlafen‘ von Willem Frederik Hermans gelesen, ‚Villains‘ von Queens of the Stone Age gehört, die 3. Staffel von Fargo gesehen und den – zum Zeitpunkt dieser Aufnahme – neuen Ardbeg An Oa verkostet. Empfehlung: Hört den Brennerpass, da habt ihr richtig Spaß!
Gelesen
Willem Frederik Hermans – Nie mehr schlafen (Aufbau Verlag)
Willem Frederik Hermans wurde 1921 in Amsterdam geboren und starb 1995 in Utrecht. Er war niederländischer Schriftsteller und schrieb ab 1973 aus Paris Kolumnen unter dem Pseudonym Age Bijkaart. Während der deutschen Besetzung im zweiten Weltkrieg weigerte er sich die Loyalitätserklärung gegenüber den deutschen Besatzern abzulegen, und durfte deshalb das Studium der Geographie nicht beenden. Er veröffentlichte zahlreiche Romane, Essays, Gedichte, Erzählungen und Dramen. Obwohl ihm zahllose Literaturpreise verliehen wurden, lehnte er diese meist ab. Einige seiner Werke gehören in den Niederlanden zur Schullektüre.
Es geht in diesem Roman um den niederländischen Geologie-Student Alfred Issendorf, der zusammen mit drei Kommilitonen in die entlegene norwegische Finnmark reist, um dort Beweise für eine wissenschaftliche Theorie seines Mentors zu finden. Von Beginn an steht die Expedition unter keinem guten Stern und Issendorf fühlt sich als Außenseiter innerhalb der Forschergruppe. Als er schließlich durch seine eigene Schuld und Zufall den Kontakt zu den anderen verliert, mündet das Ganze in einer Katastrophe.
Der Roman ist in der Ich-Perspektive gerschrieben. Er schildert die psychischen und physischen Erfahrungen des norwegischen Polarsommers. Eigentlich ein Abenteuerroman, ist dieser Roman aber auch ein psychologische Studie des menschlichen Wesens. Durch die ständigen Wendungen der Geschichte kann man das alles auch als eine Art Chronologie des Scheiterns lesen. Der Roman beschäftigt sich mit existenzialistischen Fragen und beinhaltet am Ende sogar eine Art atheistische Philosophie.
Gehört
Queens of the Stone Age – Villains
Queens of the Stone Age ist eine 1996 von Josh Homme gegründete Band aus Kalifornien, die sich grob der Alternative-Rock- bzw. der Stoner-Rock-Szene zurechnen lässt. Einziges ständiges Bandmitglied ist Josh Homme. Es ist das siebte Album einer Band, in der mal wieder eine Person über Jahre hinweg die einzig prägende Person ist. Und auch hier ist in Nuancen einiges anders, aber am Ende ist es eben Queens of the Stone Age. Eine weitere große Band, die in diesem Jahr erein Album veröffentlicht. Wir haben es gehört und sprechen darüber in dieser Folge unserer Kulturmatinée.
Gesehen
Fargo wird von Noah Hawley entwickelt und geschrieben. Die Serie basiert zum Teil als auf dem gleichnamigen Film von Ethan und Joel Coen aus dem Jahr 1996. Die Coen-Brüder sind auch die ausführende Produzenten. Die erste Staffel ist seit 2014 bei Netflix zu sehen. Die dritte Staffel ist aus dem Jahr 2017. Die Geschichte bezieht sich auf die Jahre 1975, 1988, 2010 und 2016. Die Orte, die in dieser Serie eine Rolle spielen sind Los Angeles, Ost-Berlin, und Minnesota. Es geht um das Paar Ray Stussy und Nikki Swango, was nach einem nicht erfolgreichen Versuch, Rays Bruder Emmit zu bestehlen, in einen Doppelmordfall verwickelt wird. Unter anderem handelt es sich um einen alten Mann mit mysteriöser Vergangenheit, dessen Stieftochter Gloria Burgle wiederum den Mordfall aufzuklären versucht. Währenddessen versucht Emmit, sich der Verbindungen zu einem dubiosen Unternehmen zu entledigen, von dem er sich vor einiger Zeit Geld geliehen hat, das Unternehmen hat jedoch andere Pläne mit ihm, weswegen er es nun mit den Angestellten dieser Firma zu tun bekommt.
Verkostet
Ardbeg An Oa
Ca. 1794 wurde Ardbeg von Schwarzbrennern und Schmugglern betrieben, zumindest bis diese Produktion nach einer Razzia der Zollfahndung aufgegeben werden musste. Legal wurde das Ganze wahrscheinlich 1815. Man wählte den Namen Ardbeg, was vom Gälischen ard bheag abgeleitet wird und so viel wie kleine Anhöhe heißt. Ardbeg war bis 1959 im Familienbesitz. Danach folgten mehrere Besitzerwechsel. 1981 wurde Ardbeg stillgelegt und 1989 wiedereröffnet, nun aber ohne die eigene Mälzerei. Nach einer erneuten Schließung 1996 ging Ardbeg schließlich 1997 wieder in Betrieb. Seit 2004 gehört Ardbeg Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH). Anders als die meisten Destillerien, die eine Katze beherbergen, hat die Brennerei einen Destilleriehund: Shortie, einen Jack Russell Terrier, der aber inzwischen „in Rente“ ist. Wir haben es heute mit dem nagelneuen An Oa zu tun. Reifen durfte er in Virgin Oak-Fässern, Bourbon-Fässern und Pedro Ximénez-Fässern, aus welchen ein Cuvée geklöppelt wird. Dieses geht dann in den eigens für diesen Single Malt gebauten „Gathering Room“, wo die Mischung dann in ein stehendes französisches Eichenfass gefüllt wird.